Profil

Sémillion-Weine duften fein nach Honig und Lindenblüten, haben aber ansonsten kein ausgeprägtes Aroma. Werden sie trocken ausgebaut sind sie sehr strukturreich und lange lagerfähig. Sémillion-Trauben, die zu einem süßen Dessertwein verarbeitet werden, bestechen durch ihre Säure, Süße und Öligkeit. Sie sind außerdem sehr aromatisch mit Noten von Aprikose, Pfirsich und kandierten Früchten. Beide Weinstile haben was Frucht, Körper, Säure und Alkoholgehalt anbelangt ein moderates Profil.

Frucht★★★

Körper★★★

Trocken★★

Säure★★★

Alkohol★★★

Aromen

Bei Sémillion-Weinen aus kühlen Klimazonen domieren Noten von Limette und Gelbem Apfel, Sémillion, der in warmem Klima wächst, zeigt Papaya- und Feigenaromen.

Dominierende Noten:

• Zitrone
• Bienenwachs
• Gelber Pfirsich
• Kamille
• Saline
• Honig
• Linde

Mögliche Noten:

• Kräuter/Blüten: Kamille, Geißblatt, Akazie, Stroh
• Zitrus: Echte Limette, Zitrone, Zitronenschale, Grapefruit, Orangenschale
• Baumfrucht/Melone: Grüne Feige, Melonenschale, Grüner Apfel, Grüne Birne, Gelber Pfirsich, Aprikose
• Tropenfrucht: Papaya
• Erde/Anderes: Saline, Honigwabe, Ingwer, Bienenwachs
• Sekundäre Noten: Lanolin, Lemon Curd, Ölig
• In Eiche ausgebaut: Vanille, Macadamianuss, Butter-Popcorn, Crème Brulée, Tortenboden

Harmoniert mit

Sémillon-Weine passen, wenn sie trocken ausgebaut wurden, gut zu Fisch, Gemüse, Geflügel und Käse. Dessertwein aus Sémillion-Trauben harmoniert ausgezeichnet mit Nachspeisen jeglicher Art.

Allgemeine Information

Die weiße Rebsorte Sémillon gehört zu den „Cépage nobles“ - den edlen Rebsorten – und stammt ursprünglich aus Frankreich. Dort wird sie schon sehr lange kultiviert.

Im 16. Jahrhundert wurde sie in den Wäldern der Gironde entdeckt und seit 1711 in der Region um Bordeaux angebaut. Der Name „Sémillon“ bedeutet „kleiner Sämling“. Siedler brachten die Rebsorte im 19. Jahrhundert nach Australien und Südafrika.

Im 19. Jahrhundert wurden Sémillion-Reben vor allem in Südafrika angebaut. Auf fast 90 Prozent der Rebflächen dort fand man die Edelrebe. Auch in Frankreich, Australien, Chile, Argentinien, den USA und der Türkei werden Sémillion-Reben angebaut. Im Jahr 2016 waren weltweit rund 23.000 Hektar mit der weißen Edelrebe bestockt, die Anbaufläche ist allerdings rückläufig, da Sémillion-Trauben eine sehr dünne Schale haben und dadurch sehr anfällig für Edelfäule sind. Das ist zwar gut fürs Mostgewicht und die Zuckerkonzentration, birgt für die Winzer aber auch ein hohes Risiko für Ernteausfälle. Um eine gute Weinqualität zu erreichen, muss der Ertrag gemindert werden.

Bei der Abfüllung sind die Weine blassgelb bis bernsteingold, in der Flasche vertiefen sich die Farbtöne bis zum fuchsrot. Eine spritzige weiße Cuvée entsteht, wenn man Sémillon mit Sauvignon Blanc oder Chardonnay verschneidet. Sémillion-Wein ist auch die Hauptzutat im Sauternes, einem honigtönigen Dessertwein aus dem französischen Bordeaux, der aus Sémillion, Sauvignon Blanc und Muscadelle verschnitten wird. Fassgereifte Sémillion-Weine sind eher selten und kommen oft aus dem Bordeaux, dem Barossa Valley in Südaustralien und aus Washington.