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Sonnencreme für Sauvignon Blanc

Sonnenbrand bei Trauben: Ursachen, Auswirkungen und

Schutzmaßnahmen

 

Sonnenbrand bei Trauben ist eine physiologische Störung, die durch eine Kombination aus übermäßiger photosynthetisch aktiver Strahlung, ultravioletter Strahlung und erhöhten Temperaturen verursacht wird. Andere Stressfaktoren wie Wasserdefizit können diese Problematik zusätzlich verschärfen. Sonnenbrand äußert sich in Form von braunen und nekrotischen Flecken auf der Traubenhaut, die sich bis hin zum völligen Vertrocknen der Beeren entwickeln können. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den kommerziellen Wert und die Erträge der angebauten Früchte. Je nach Schwere des Schadens kann die Qualität der Trauben herabgestuft werden, was wirtschaftliche Verluste zur Folge hat.

Einfluss von Bewirtschaftungsmaßnahmen

Viele weinbauliche Maßnahmen beeinflussen direkt die Sonneneinstrahlung der Früchte und somit auch das Auftreten von Sonnenbrand. Dazu gehören Laubarbeiten, die Ausrichtung der Rebzeilen, Erziehungs- und Unterstützungsmaßnahmen sowie die Boden- und Bewässerungsstrategien. In jüngster Zeit gewinnen jedoch Schutzmaßnahmen gegen Sonnenbrand, sowohl in der Forschung als auch in der Praxis, immer mehr an Bedeutung. Internationale Weinbauern setzen auf innovative Methoden, um ihre Ernten bei extremen Wetterbedingungen zu schützen. Zu diesen Maßnahmen zählen der Einsatz von Netzen, Antitranspiranten, Hydrokühlung und filmbildenden Partikeltechnologien.

Kaolin – ein chemischer Lichtreflektor

Eine der Technologien zur Bildung von Schutzfilmen ist Kaolin, ein chemisch inertes Reflexionsmittel (Aluminiumsilikat, Al₂Si₂O₅(OH)₄). Kaolin ist ein weißer Ton, der ultraviolette und infrarote Strahlung reflektieren kann. Wird es auf das Blätterdach gesprüht, verändern sich die Licht- und Temperaturbedingungen um Blätter und Trauben, was direkt die Gaswechselrate der Reben beeinflusst. Seine Fähigkeit, Sonnenbrand zu verhindern, wurde bei verschiedenen Obstsorten erfolgreich getestet.

Forschungsergebnisse zu Kaolin

Zwei Forschungsgruppen untersuchten die Wirkung von Kaolin auf Sauvignon-Blanc-Reben sowie dessen Einfluss auf die Physiologie der Reben und die geernteten Trauben.

Ergebnisse aus Uruguay

Eine Gruppe aus Uruguay bestätigte den schützenden Effekt von Kaolin, wenn es nach der Veraison bis zur Ernte auf entlaubte Sauvignon-Blanc-Reben aufgetragen wurde:

  • Die maximale Beerenoberflächentemperatur war bei den mit Kaolin behandelten Reben um 7,2 °C niedriger als bei den unbehandelten, entlaubten Reben. Sie entsprach der Temperatur der Kontrollreben (keine Entlaubung, keine Kaolin-Anwendung).
  • Die Kaolin-Anwendung reduzierte das Auftreten von Sonnenbrand an Trauben um mehr als 50 % im Vergleich zu den unbehandelten, entlaubten Reben.

Ergebnisse aus Italien

Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung von Kaolin auf nicht entlaubte Sauvignon-Blanc-Reben in Nordostitalien. Die wichtigsten Ergebnisse waren:

  • Die Kaolin-Anwendung führte zu einer besseren Ertragsleistung im Vergleich zu den entlaubten Reben ohne Kaolin und den Kontrollreben. Das durchschnittliche Traubengewicht stieg um etwa 10 % im Vergleich zur Kontrolle.
  • Die Kaolin-Behandlung erhöhte die titrierbare Säure in den Beeren (6,7 g/L) im Vergleich zu den entlaubten Reben ohne Kaolin (5,8 g/L) und war vergleichbar mit der Kontrolle (6,3 g/L).
  • Der Gehalt an löslichen Feststoffen in den Beeren stieg leicht an (+0,65 °Brix) im Vergleich zu den entlaubten Reben ohne Kaolin, jedoch ohne statistische Signifikanz.
  • Es gab keine signifikanten Unterschiede im pH-Wert, in der Gesamtphenolkonzentration und im antioxidativen Potenzial.

Methoxypyrazine und Aromaprofile

Die uruguayische Gruppe untersuchte auch den Gehalt an 3-Isobutyl-2-methoxypyrazin (IBMP) in den Beeren, einer Verbindung, die für Aromen wie grüne Paprika und grasige Noten verantwortlich ist. Trotz der Unterschiede in der Beerenoberflächentemperatur gab es keinen signifikanten Unterschied im IBMP-Gehalt zwischen den entlaubten Reben mit oder ohne Kaolin. Dies könnte auf den Zeitpunkt der Entlaubung (nach der Veraison) zurückzuführen sein, der möglicherweise weniger Einfluss auf die Methoxypyrazin-Konzentration hat.

Fazit

Kaolin hat das Potenzial, die Beerenoberflächentemperatur sowie Sonnenbrand und andere schädliche Auswirkungen durch Sonneneinstrahlung erheblich zu reduzieren, während wichtige Bestandteile wie Säure und Zucker erhalten bleiben. Zudem kann der Ertrag stabilisiert oder sogar gesteigert werden. Kaolin könnte Schäden durch Hitzewellen und ungünstige Lichtverhältnisse mindern und bestehende Weinberge an den Klimawandel anpassen. Es schützt auch nach bereits aufgetretenem Sonnenbrand vor weiteren Schäden. Die Wirksamkeit von Kaolin hängt jedoch stark von anderen Anbaubedingungen ab und erfordert weitere Untersuchungen, insbesondere in Bezug auf lokale klimatische Bedingungen.

 

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