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Schwenken, schnuppern, schmecken – und die Geschichte dahinter genießen

 

Lange bevor es Tasting Rooms und Instagram-reife Weinberge gab, waren da Menschen.

 Persönlichkeiten. Romanzen. Mutige Reisen. Und, ja – Wein.

Denn oft beginnt das, was später im Glas landet, mit dem, was einst aufgeschrieben wurde.
Die Wahrheit ist: Je mehr wir über die Geschichte eines Weines wissen, desto stärker fühlen wir uns mit ihm verbunden.

 

Nehmen wir zum Beispiel Laurens Campher: ein junger deutscher Soldat, der im späten 17. Jahrhundert am Kap landete. Er verliebte sich in Ansela van de Caab, eine Frau, die am Castle of Good Hope in Kapstadt versklavt war. Alle paar Wochen machte Laurens sich zu Fuß auf den Weg – ja, wirklich zu Fuß – 50 Kilometer von Stellenbosch nach Kapstadt, nur um sie zu sehen. Drei Tage Marsch, kein Pferd, nur Herz.

Oder Johannes Augustus Dreyer, der angeblich nach einem tödlichen Duell um eine Frau aus Europa floh. Eineinhalb Jahrhunderte später pflanzten seine Nachkommen über 1.300 Reben auf einem Stück Land im Swartland. Es wurde zu Leeuwenkuil – „Höhle des Löwen“, einem Namen, der Wildheit, Widerstandskraft und Geschichte in sich trägt. Das Farmgelände war einst das Revier des Kap-Löwen – einer heute ausgestorbenen, aber in der alten Eisenverzierung der Haustür verewigten Art. Das Land war rau, trocken, ursprünglich – ein Ort, an dem nur die stärksten Reben (und Menschen) überlebten.

Storytelling in der Weinindustrie

 

Das sind nicht nur schöne Geschichten. Das ist die DNA einer Marke.
Muratie – gegründet von den Nachkommen von Laurens und Ansela – und Leeuwenkuil wissen: Herkunft zählt.
In einer Welt, die Premium-Labels zunehmend skeptisch sieht, wird Storytelling zum verbindenden Element.
Es öffnet Türen. Es schafft Nähe.

Wie Cape Wine Master Ginette de Fleuriot es ausdrückt:
„Erzählung ist Verbindung – sie ist farbenfroh, bedeutungsvoll und spricht uns emotional an.“

Ginette leitete kürzlich eine Masterclass namens „Wines with Stories“ für Vinimark, wo sie für die Weinausbildung verantwortlich ist. Ihre Erkenntnis?
Weinliebhaber suchen nicht nur nach Aromen – sie suchen nach Bedeutung.

Und genau die bringt eine Geschichte.
Denn mal ehrlich: Hätten Laurens und Ansela nicht allen Widrigkeiten getrotzt, gäbe es Muratie heute vielleicht gar nicht.
Und ist es nicht bemerkenswert, dass Leeuwenkuils Reserve Chenin Blanc – gekeltert aus über 55 Jahre alten Buschreben – immer noch den Mut und Charakter seines schwertschwingenden Vorfahren widerspiegelt?

Natürlich beginnt nicht jede Weingeschichte mit einer epischen Liebe oder einem Löwen.
Aber jeder Wein, der es wert ist, getrunken zu werden, hat auch eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.

 

In Robertson verdankt Bon Courage seine Wurzeln dem furchtlosen André Bruwer, der den Mut hatte, Colombard nicht nur als Grundlage für Brandy zu sehen, sondern ihm als eigenständigem Wein eine Bühne zu geben. Heute steht Andrés „Fame Colombard“ selbstbewusst im Regal – als Hommage und als Erinnerung daran, was möglich ist, wenn man seinem Instinkt folgt.

 

In Durbanville wurde bei Nitida aus einem Familienprojekt ein preisgekröntes Weingut.
Der Ingenieur und spätere Winzer Bernhard Veller landete mit seinem ersten Sauvignon Blanc direkt einen Coup: Doppelgold bei Veritas. Der Name der Farm? Abgeleitet von der südafrikanischen Pflanze Protea nitida – und poetisch weitergeführt im Namen der Weißwein-Cuvée Coronata Integration. Selbst der Botaniker bekommt hier seinen Auftritt.

In Franschhoek schreibt Boekenhoutskloof Geschichte mit einem Sémillon aus Reben, die 1902, 1936 und 1942 gepflanzt wurden – und bis heute kraftvoll tragen. Noch bemerkenswerter: Der Wein wird in einer Kombination aus französischer Eiche und Beton-Eiern ausgebaut – ovale Tanks, inspiriert von antiken Amphoren.

Und dann ist da noch Lanzerac in Jonkershoek, Stellenbosch – ein Weingut mit einer bewegten Geschichte bis zurück ins Jahr 1692. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte es mehrfach den Besitzer, bevor es 1920 unter Elizabeth Katherina English seinen heutigen Namen erhielt. Sie verwandelte das Anwesen in ein angesehenes Weingut und ebnete damit den Weg für seinen späteren Ruhm. Lanzerac war es auch, das 1959 den ersten kommerziell abgefüllten Pinotage überhaupt herausbrachte.

Bei Beyerskloof erinnert die Pinotage-Cuvée „Traildust“ an die Wurzeln der Rebsorte – eine Verbindung aus Pinot Noir und Cinsault, den beiden Elternsorten. Inspiriert von einem Zitat des Western-Autors Louis L’Amour – „Traildust is thicker than blood“ – ist das Etikett eine Hommage an alle, die diese Geschichte mitgeschrieben haben.
Persönlich. Stolz. Unvergessen.

 

Nicht jede große Weingeschichte beginnt vor Jahrhunderten.
Neil Ellis besitzt kein 300 Jahre altes Herrenhaus – dafür aber sieben Veritas-Doppelgoldmedaillen in Folge und eine echte Pionierleistung.
Er war einer der Ersten, der den Fokus vom Keller auf den Weinberg verlagerte und das Konzept des "Wine of Origin" in Südafrika etablierte.
Er kelterte den ersten Chardonnay aus Elgin (Whitehall Elgin) und den ersten Sauvignon Blanc aus Jonkershoek (Groenekloof) – und das alles mit leiser Exzellenz.

Hempies du Toit, der langjährige, sehr erfolgreiche Rugbyspieler, der nach seiner Sportkarriere eine neue begann und die traditionellen Weine für Alto kreierte, bevor er sein eigenes Weingut Annandale aufbaute. Was für eine Karriere!

Und zum Schluss: Ernie Els
Der globale Sportstar entdeckte seine Liebe zum Wein durch die Liebe selbst – über seine Frau und ihre Wurzeln in Stellenbosch.
Im Jahr 2000 tat er sich mit dem renommierten Winzer Louis Strydom zusammen, um den ersten Jahrgang seiner Cape Bordeaux-Cuvée „Signature“ auf den Weg zu bringen.
Oder wie Louis es augenzwinkernd ausdrückt:
„Ernie sagt mir nicht, wie man Wein macht – und ich sage ihm nicht, wie man puttet.“

Im Jahr 2004 fand er das 70 Hektar große Stück Land, das später zur Heimat des Weinguts wurde. Eingebettet im „Golden Triangle“ von Stellenbosch, besticht es nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit, sondern bietet auch die reichhaltigen Böden, die ideale Bedingungen für ihre bevorzugten Rotwein-Rebsorten schaffen.

Was bleibt also hängen?

Die Regale im Handel sind voller hübscher Etiketten und glänzender Auszeichnungen – doch all das ersetzt keine gut erzählte Geschichte.
Deshalb ist Storytelling heute wichtiger denn je – für Weingüter, für Weinliebhaber:innen und für alle, die glauben, dass Wein uns berühren und nicht nur beeindrucken sollte.

Also: Ändere deine Routine am Wochenende.
Besuche ein Weingut. Nimm an einer Verkostung teil. Dreh das Glas, riech daran, probiere – und lausche der Geschichte.

Denn Wein ist mehr als nur Geschmack.
Wein ist ein Gefühl.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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