Kostenloser Versand ab 18 Flaschen (DE)
Versand innerhalb von 24h
Höchste Sicherheit beim Einkauf
Ihre kompetente Südafrika Hotline seit 2002: +49 (0)8192 - 9337370 Kompetente Hotline: +49 (0)8192 - 9337370

10 Jahre später – Südafrikas Bordeaux-Stil im Härtetest

Rückblick mit Fragezeichen: Die „New Wave“ verliert an Glanz


Anfang dieses Jahres fand in London eine spannende Verkostung unter dem Titel „South Africa’s New Wave Tasting – Ten Years On“ statt. Dort wurden Weine der sogenannten Young Guns verkostet – also jener aufstrebenden Winzerinnen und Winzer, die vor rund zehn Jahren mit frischen Ideen und innovativem Stil für Furore sorgten.

Doch das Fazit fiel eher ernüchternd aus: Selbst die besten Weine schafften es selten über die 95-Punkte-Marke. Die große Frage, die sich daraus ergab: Wie schlagen sich die klassischen, etablierten Bordeaux-Stil-Weine Südafrikas zehn Jahre nach der Ernte?


Der Vergleich: Südafrika vs. Bordeaux


Um das herauszufinden, organisierte der private Sammler und Winemag.co.za-Leser Ryan Coetzee eine spannende Blindverkostung. Serviert wurden zwölf der renommiertesten Bordeaux-Style-Weine Südafrikas, begleitet von vier echten Classé-Gewächsen aus Bordeaux.

Die 16 Weine wurden in vier Flights zu je vier Weinen verkostet – immer drei aus Südafrika, einer aus Bordeaux, und natürlich blind.


Die Flights im Überblick

Flight 1

Stark-Condé Oude Nektar 2015

Keets First Verse 2015

Kanonkop Paul Sauer 2015

Château La Mission Haut-Brion 2015



Flight 2

Thelema Rabelais 2015

Meerlust Rubicon 2015

Warwick Trilogy 2015

Château Pichon Longueville Comtesse 2015



Flight 3

MR de Compostella 2015

Tokara Director’s Reserve 2015


Glenelly Lady May 2015

Château Léoville Las Cases 2015

 


Flight 4

Ernie Els Signature 2015

Boekenhoutskloof The Journeyman 2015

Vilafonté Series C 2015

Château Pontet-Canet 2015

 


Die Bewertungen im Detail


97 Punkte

Thelema Rabelais 2015
Ein echtes Highlight – strukturiert, komplex, elegant und kraftvoll. Einfach ein sensationeller Wein.

96 Punkte

Ernie Els Signature 2015

MR de Compostella 2015
Beide Weine zählen seit Jahren zur Spitze des Landes – und zeigen auch nach zehn Jahren keinerlei Ermüdungserscheinungen.

95 Punkte

Kanonkop Paul Sauer 2015

Stark-Condé Oude Nektar 2015
Beides Klassiker mit langem Atem und Tiefe.

94 Punkte

Boekenhoutskloof The Journeyman 2015

Château Léoville Las Cases 2015

93 Punkte

Glenelly Lady May 2015

Keets First Verse 2015

92 Punkte

Meerlust Rubicon 2015

91 Punkte

Château Pichon Longueville Comtesse 2015

Tokara Director’s Reserve 2015

Vriesenhof Kallista 2015 (als Ersatz für Warwick, nicht blind verkostet)

90 Punkte

Château La Mission Haut-Brion 2015

89 Punkte

Vilafonté Series C 2015

Nicht bewertbar

Château Pontet-Canet 2015 – von Brettanomyces verdorben

Warwick Trilogy 2015 – stark korkgeschädigt


Einzelbewertungen & Eindrücke


Rabelais 2015 – Grandioser Auftritt

Der Rabelais 2015 von Thelema war schlichtweg beeindruckend. 90 % Cabernet Sauvignon, 10 % Petit Verdot, 20 Monate im neuen Eichenfass. In der Nase: rote und schwarze Beeren, florale Noten, Fleischbrühe und Erde. Am Gaumen: Tiefe, Frische, feinkörnige Tannine – ein echter Showstopper.

Kanonkop bleibt verlässlich auf Top-Niveau

Der Kanonkop Paul Sauer 2015 ist und bleibt ein Ausnahmecuvée. Ob blind oder nicht: dieser Wein zeigt konstant große Klasse – Jahr für Jahr.

Tokara zeigt, wie relativ Bewertungen sein können

Während der Tokara Director’s Reserve 2015 im 10-Year-Old Report noch 95 Punkte erhielt, präsentierte er sich diesmal deutlich reifer und weicher. Ein gutes Beispiel dafür, dass Bewertungen eben Momentaufnahmen sind.


Klassiker auf Augenhöhe


Die Top-Weine von Stark-Condé, MR de Compostella und Ernie Els bestätigten erneut, warum sie zur qualitativen Spitze Südafrikas gehören. Struktur, Tiefe, Langlebigkeit – alles da.

Bordeaux? Nicht immer überzeugend

Etwas überraschend: Die Bordeaux-Weine konnten nicht durchgängig überzeugen.

La Mission Haut-Brion 2015 wirkte überreif und alkoholisch (15 %) – elegant ist anders.

Pichon Longueville Comtesse 2015 zeigte Finesse, wurde aber zunächst als „zu zurückhaltend“ unterschätzt.

Léoville Las Cases 2015 war ein echter „Slow Burner“ – öffnete sich erst sehr spät.

Pontet-Canet 2015 war durch Brett völlig verdorben – schade um die Flasche.

Ehrenrettung: Vriesenhof statt Warwick

Die ursprünglich vorgesehene Warwick Trilogy 2015 war leider stark korkgeschädigt. Als Ersatz kam eine Flasche Vriesenhof Kallista 2015 zum Einsatz – offen verkostet. Zwar mit leichtem Brett-Ton, aber insgesamt absolut trinkbar.

Vilafonté: Viel Frucht, etwas Hitze

Der Vilafonté Series C 2015 wirkte süßlich und alkoholisch. Der Stil hat sich unter dem aktuellen Winzer Chris de Vries (seit Ende 2016 dabei) laut Verkoster deutlich verbessert – dieser Jahrgang stammt noch aus der Übergangszeit.


Fazit: Südafrikas Klassiker bestehen den Test


Die Verkostung zeigt: Südafrikas Bordeaux-Stil-Weine können sich auch nach zehn Jahren mehr als sehen (und schmecken) lassen.
Während einige Bordeauxs eher schwächelten oder polarisierten, beeindruckten viele südafrikanische Weine mit Tiefe, Eleganz und Konstanz.

Einmal mehr wird klar: Südafrikas Weinlandschaft hat nicht nur Innovation zu bieten – sondern auch Substanz.

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.